Text von Stephan Singer ( RP-Online )
Wermelskirchen Mit der Stephanus-Gemeinde errichtet der Sportverein an der Waffelpause einen Fitness-Parcours. Der im Amt bestätigte Vorsitzende Norbert Galonska ehrt auf der Jahresversammlung langjährige Mitglieder.
Dass sich der Turn- und Sportverein (TuS) Wermelskirchen zur Jahresversammlung – wegen der Corona-Pandemie die erste seit 2019 – im Stephans-Gemeindezentrum Hilgen-Neuenhaus traf, ist kein Zufall. Vielmehr verbindet die Evangelische Kirchengemeinde und den TuS, dessen Ursprünge in Niederwermelskirchen liegen, eine immer intensivere Zusammenarbeit.
So hatte der TuS das Stephanus-Außengelände für pandemieregelkonformen Sport in Gruppen genutzt, die TuS-Volleyballer trainieren nach wie vor dort. Wie der TuS-Vorsitzende Norbert Galonska vor 20 Anwesenden bei der Versammlung ankündigte, geht die Partnerschaft demnächst einen weiteren Schritt: „Vor der Stephanus-Waffelpause an der Balkantrasse gibt es eine geebnete Fläche. Darauf werden wir gemeinsam mit der Kirchengemeinde einen Fitness-Parcours installieren.“ Möglich mache das eine zugesagte Leader-Förderung in Höhe von 16.000 Euro.
„Wir können uns gut vorstellen, dass zum Beispiel ein Radfahrer nach dem Genuss einer leckeren Waffel ein paar Übungen machen möchte, bevor er sich wieder in den Sattel schwingt“, blickte Galonska aus: „Und TuS-Gruppen können den Parcours in ihre Übungsstunden einbeziehen.“ Der TuS-Vorsitzende, der als „Bürgermeister“ von Tente und Unterstraße gilt, erinnerte genauso an die vielen weiteren Kooperationen, die der Verein erfolgreich betreibt: unter anderem mit dem Tenter Kindergarten, dem Offenen Ganztag an der Schwanenschule und nicht zuletzt die Angehörigkeit zur Handball-Spielgemeinschaft Bergische Panther. „Auch wir könnten in Wermelskirchen viel mehr Hallenzeiten gebrauchen“, kommentierte Norbert Galonska die knappen freien Ressourcen in den städtischen Sporthallen besonders zu den für den Vereinssport interessanten Tageszeiten. Deshalb habe der Verein ja den „Klimmzug“ mit der „TuS-Zentrale“ in der ehemaligen Tenter Sparkasse-Filiale gemacht, wo diverse Gruppen ihren Sport betreiben. „Aber“, meinte Galonska: „Da wir dafür Miete bezahlen, ist das natürlich eine indirekte, versteckte Hallengebühr, die der Verein finanziert.“
Inzwischen hat der TuS in der Tenter „Zentrale“ nicht nur dank eines Zuschusses in Höhe von 12.500 Euro aus dem NRW-Programm „Moderne Sportstätten 2022“ einen neuen Sportboden verlegen lassen, sondern auch eine neue Eingangstür und die Heizkörper unfallsicher installiert.
Ein Problem sei in Tente 78 noch die Beseitigung der Folgen des Starkregenereignisses im Juli vergangenen Jahres. „Da hatten wir einen halben Meter Wasser im Keller stehen“, berichtete Norbert Galonska: „Inzwischen ist die Baustelle eingerichtet, der Trockenbau soll zeitnah beginnen. Handwerker sind derzeit schwer zu bekommen.“
Mit aktuell 631 Mitgliedern – Anfang 2020 waren es 30 mehr – habe der TuS die Pandemie gut überstanden. „Trotz Corona konnten 29 Übungsleiter in 2021 rund 3500 Sportstunden absolvieren – und das, obwohl Kontaktsport lange Zeit nicht möglich war“, bilanzierte Norbert Galonska. Da sei unter anderem durch Online-Angebote machbar gewesen, was nach wie vor genutzt werde. Nach der Aufhebung der Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie seien alle Sportgruppen und alle Ballsportmannschaften wieder sehr gut angelaufen, sagte der TuS-Vorsitzende: „Wenn sich die Pandemie nicht wiederholt, schauen wir positiv in die Zukunft.“
Dazu trägt die gesunde Kassenlage bei, wie Kassiererin Birgitt Bischzur darlegte. Demnach verzeichnete der TuS in 2020 zwar ein leichtes Defizit (Einnahmen: rund 116.200 Euro / Ausgaben: rund 117.000 Euro), das der in 2021 erzielte Überschuss (Einnahmen: rund 124.800 Euro, Ausgaben: rund 118.950 Euro) mehr als wettmachte.