Trainerin mit Herzblut und Heimatliebe

Seit ihrer Jugend engagiert sich Nele Heihaus beim TuS Wermelskirchen – in diesem Jahr wurde sie dafür vom Kreis ausgezeichnet. Die Arbeit mit Kindern sieht sie dabei als größte Belohnung.

Für Nele Heihaus ist die Turnhalle der Grundschule im Ortsteil Tente so etwas wie ein zweites Zuhause. Hier hat sie im Alter von zwei Jahren mit dem Kinderturnen angefangen und seitdem unzählige Nachmittage in dieser Halle und mit dem TuS Wermelskirchen verbracht.

Als Siebenjährige wollte Nele Heihaus mit dem Tanzen anfangen, kurzum gründete ihre Mutter eine Tanzgruppe für sie: die Tanzfreaks. Als Teenager folgten die Weiterbildungen zur Gruppen-, dann zur Übungsleiterin, bis sie das Kinderturnen und die Tanzgruppe vor über zehn Jahren selbst übernahm. In diesem Jahr wurde ihr Engagement für den Verein vom Sportbund des Rheinisch-Bergischen Kreises mit der Auszeichnung als „Übungsleiterin des Jahres“ geehrt.

„Ich habe mich total über die Auszeichnung gefreut“, erzählt die 28-Jährige. Man habe ihr angesehen, wie sehr sie sich gefreut hat, sagt sie und lächelt dabei ähnlich breit wie bei der Verleihung im Oktober. „Nele ist im TuS groß geworden“, erzählt Imogen Heihaus. Neles Mutter ist selbst Sportlehrerin und bis heute engagierte Co-Leiterin der Tanzfreaks. Nele Heihaus erzählt, dass ihre Mutter ihr schon früh vorgelebt habe, sich im Sport zu engagieren. Dass ihre Tochter jetzt „Übungsleiterin des Jahres“ ist, macht Imogen Heihaus „schon ein bisschen stolz.“

Nicht nur dem TuS Wermelskirchen ist Nele Heihaus ihr Leben lang treu geblieben, auch aus ihrer Heimat Tente ist sie nicht weggezogen. Was sie dort hält ? Ihre Familie, die Natur rund um Wermelskirchen und nicht zuletzt der Sport. „Sport verbindet. Ich habe in diesem Bereich so viele Menschen kennengelernt“, erzählt sie.

Die Verbindungen reichen dabei über den TuS Wermelskirchen hinaus: Bei der Sportjugend des Rheinisch-Bergischen Kreises unterstützt sie die Sportwochen in den Sommerferien. Und im Karnevalsverein tanzt sie in der Tanzgarde mit und geht regelmäßig bei den Umzügen in Wermelskirchen mit.

Nach dem Abitur hat Nele Heihaus eine Ausbildung zur Erzieherin im Kindergarten Tente gemacht. Die Verbindung zur Kita hält bis heute, wenn sie die Sportfeste der Einrichtung mitgestaltet und die Kinder beim Ablegen des Kinderbewegungsabzeichens begleitet. Auch in ihren Tanz- und Turnkursen sind Mädchen und Jungen aus der Kita dabei.

Nicht nur für die Jungen und Mädchen ist die Stunde mit den Tanzfreaks eine gelungene Auszeit. Auch für Nele Heihaus ist der Tanzkurs eine willkommene Abwechslung zum Alltag als Sonderpädagogin. Sie hat ihr Studium in Wuppertal abgeschlossen und ist seitdem Referendarin an einer Sonderschule – viele anstrengende Arbeitstage sind in dem Beruf Programm.

Häufig fährt sie direkt nach der Arbeit in der Schule weiter zur Turnhalle in Tente, um mit den Kindern zu tanzen. „Manchmal merken die Kinder, wenn ich einen schlechten Tag hatte“, sagt sie. Sie gehe damit dann offen und ehrlich um.

Trotz der Zusatzbelastung machen ihr die Kurse nach wie vor Freude. „Wenn mir das keinen Spaß machen würde, wäre ich nach zwölf Jahren nicht immer noch dabei“, sagt sie und lacht. Bei der Tanzstunde komme sie durch die Bewegung runter vom Alltagsstress. Und außerdem sei es schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder beim Tanzen haben.

Wenn in der Tanzgruppe schwierige Situationen entstehen, helfen Nele Heihaus ihre Ausbildung und ihr Studium, um sie zu lösen. „Nicht jede Gruppe ist immer einfach und konfliktfrei“. Sie sei aber geübt darin, Geduld zu bewahren und zu akzeptieren, dass jedes Kind unterschiedlich schnell lernt und versteht.

Empathie sei eine wichtige Eigenschaft, die eine gute Übungsleiterin mitbringen sollte, sagt sie. Welche Eigenschaften braucht es noch ? Laut Nele Heihaus braucht es Hilfsbereitschaft, um sich als Übungsleiter gegenseitig zu unterstützen. „Es gibt zu wenige Übungsleiter. Deshalb ist jeder froh, wenn mal ein anderer einspringt.“ Und zuletzt empfiehlt sie, ein wenig Herzblut für den Sport und das Engagement mitzubringen. Immerhin geben die Stunden mit den Kindern ihr viel zurück. Sie sagt: „Wenn ich Menschen etwas Gutes tun kann, erfüllt mich das.“