Nele Heihaus und Toni Kurz waren zwei der insgesamt neun geehrten Übungsleiter, die der Kreissportbund und die VR Bank Bergisch Gladbach für herausragende Leistungen ehrten. KOMMENTAR Übungsleiter wie Nele Heihaus und Toni Kurz zeigen tolles Engagement.Von Anja Carolina Siebel
Der Kreissportbund Rheinisch-Bergischer Kreis (KSB) und die VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen haben auch in diesem Jahr wieder Mehrfachableger des Deutschen Sportabzeichens und verdiente Übungsleiter geehrt. Insgesamt 30 Sportlerinnen und Sportler aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis wurden für besondere sportliche Leistungen und herausragendes Engagement im Ehrenamt ausgezeichnet, dazu neun Übungsleiter; darunter auch zwei Wermelskirchener, die sich seit Jahren als Übungsleiter verdient machen.
Nele Heihaus ist schon von Kindesbeinen an beim TuS Wermelskirchen 07 verwurzelt und praktisch dort groß geworden. Schon im Alter von zwei Jahren, berichtet Tus-Vorsitzender Norbert Galonska, ging sie mit ihrer Mutter zum Mutter-Kind-Turnen.
Schon beim Kinderturnen erste Kontakte geknüpft
Während ihrer Schulzeit nahm sie am Kinderturnen teil und mit 14 Jahren wechselte sie dann vom Mitmachen beim Turnen zum Leitungsteam. Sie begann nun als Gruppenhelferin und ist heute Übungsleiterin. Galonska: „Diese Kontinuität ist etwas ganz Besonderes und ist sehr selten zu finden“.
Nele Heihaus‘ Engagement für den Verein gehe inzwischen über den Sport hinaus. Sie engagiere sich im Vorstand des Vereins und im Vorstand der Sportjugend Rhein-Berg.
Mit großem Erfolg leite sie seit Jahren die Tanzfreaks, eine Tanzgruppe von Kindern aus der Kita Tente und der Grundschule. Somit sei sie auch Bindeglied von Verein, Schule und Kita. Die Tanzfreaks treten bei Festivitäten der Stadt auf und bereichern auch die Feste der Kirchengemeinden in Tente und Neuenhaus. Galonska: „Nele organisiert auch Feiern mit den Kindern, was den Zusammenhalt festigt.“
Zudem leite sie seit Jahren auch die Kinderturngruppe des TuS Wermelskirchen. Nele Heihaus sei stets aktiv bei gemeinsamen Veranstaltungen von Kita Tente und TuS.
Erst spät die Trainerausbildung gemacht
Toni Kurz indes, der zweite für sein Engagement geehrte Übungsleiter aus Wermelskirchen, liebt und lebt den Handball. Er sei über seine Kinder 2016 zu dem Ballsport gekommen, und seitdem ließe ihn der Handball nicht mehr los.
Er machte die Trainerausbildung und sei jetzt als Handballtrainer multiengagiert. Er trainiere die F-Jugend und die D-Jugend der Bergischen Panther mit großem Erfolg. „Er zeigt eine sehr große Einsatzfreude und ist wegen seiner Empathie bei den Kindern und Eltern gleichermaßen beliebt“, lobt Norbert Galonska den Wermelskirchener.
Toni Kurz begleite beide Mannschaften bei allen Spielen. Er unternehme Exkursionen und veranstalte mit Eltern und Kindern Grillnachmittage. Der Austausch mit den Eltern sei ihm sehr wichtig.
Im letzten Jahr wurde die F-Jugend Kreismeister. Über die Saison hat Toni Kurz einen Film gedreht und neben Bildern und Ergebnissen der Spiele auch jedes Kind einzeln vorgestellt. Durch ihn seien der TuS Wermelskirchen und die Bergischen Panther eng verbunden.
Ganze Freizeit im Dienst des Handballs
Für den Tus Wermelskirchen trainiert er zusätzlich einige Handballarbeitsgemeinschaften. Er leitet die Handballer der OGS der Verbundschule in Wermelskirchen sowie die OGS – Handball-Kinder der Schwanenschule und er werde die Handballarbeitsgemeinschaft der neuen Gesamtschule übernehmen.
„Man sieht, dass Toni Kurz seine ganze Freizeit in den Dienst des Handballs stellt. Deshalb gebührt ihm diese Anerkennung als Handballübungsleiter des Jahres“, sagt Norbert Galonska.
In seiner Ansprache vor über 100 geladenen Gästen würdigte der Kreissportbundvorsitzende Uli Heimann die Bedeutung der sportlichen Leistungen der Absolventen über einen langen Zeitraum.
Von Anja Carolina Siebel
Nele Heihaus und Toni Kurz aus Wermelskirchen stehen beispielhaft für großes Engagement im Sport. Sie sind Übungsleiter mit Leib und Seele – und dafür sind die beiden auf Kreisebene nun zu Recht gewürdigt worden. Was sie tun, ist lange nicht selbstverständlich – und wird immer seltener. Sportvereine klagen darüber, dass die Hürden für Übungsleiterscheine immer größer werden. Man muss richtig lernen, um einen solchen zu erlangen. Zum anderen werden jene, die dazu bereit sind, aber auch immer weniger. Die Konsequenz wird sichtbar: Die Vereine können weniger Kurse anbieten, die Mitglieder schwinden. Das ist bitter, denn Sport in Gemeinschaft ist gerade auch für Jugendliche und Heranwachsende ein so wichtiges Element. Deshalb kann man den Einsatz der Übungsleiter, aber auch den aller Ehrenamtler im Sport, nicht genug würdigen und zu schätzen wissen. Ohne sie könnten die Vereine nicht überleben.
anja.siebel@rga.de